
Das diesjährige Online-Forum für Haupt- und Ehrenamtliche in Leipziger Vereinen, Initiativen und Non-Profit-Organisationen findet am 5. November von 9:30 - 15:00 Uhr unter der Überschrift "Lokales Engagement in globalen Krisen" statt.
Die Corona-Pandemie, die Klimakrise, der Krieg in der Ukraine und seine hier spürbaren Folgen wie Flucht und Inflation – tiefgreifende globale Prozesse beschäftigen und verändern auch die Leipziger Engagementlandschaft. Beim Engagement.Campus werden aktuelle Herausforderungen der gemeinwohlorientierten Arbeit aufgegriffen und Lösungswege aufgezeigt. Eine Keynote von Raul Krauthausen und Benjamin Schwarz, acht Sessions und ein partizipatives Programm vermitteln hilfreiches praxisorientiertes Know-How und laden ein zum Austausch und Netzwerken.
Die Teilnahme ist kostenfrei. Anmeldeschluss: Freitag, 4.11. um 12 Uhr. Manche Sessions haben begrenzte Plätze.

Foto: David Außerhofer
Keynote von Raul Krauthausen und Benjamin Schwarz
Menschen, die sich engagieren, sehen sich ständig Fragen nach Selbstwirksamkeit, Resilienz und Energieressourcen ausgesetzt. Das wissen auch die Autoren Raul Krauthausen und Benjamin Schwarz, die für ihr Buch „Wie kann ich was bewegen?“ mit 16 der bekanntesten Aktivist*innen Deutschlands gesprochen haben. In ihrem ermutigenden gemeinsamen Werk finden sie die „Kraft des konstruktiven Aktivismus“ ohne dabei Zweifel, Ohnmacht und Resignation außer Acht zu lassen. Rund um kurze Textstellen aus dem Buch gehen sie in ihrer Keynote der Frage nach, welche Rolle Aktivismus und Engagement in Zeiten großer globaler Krisen haben und was wir lokal bewegen können. Dabei sprechen sie über eigene Erfahrungen und die ihrer Gesprächspartner*innen wie Carola Rackete, Luisa Neubauer oder Ali Can.
Gestaltet Euer Programm selbst!
Insgesamt acht Sessions zu aktuellen Herausforderungen für Engagierte und gemeinwohlorientierte Arbeit stehen zur Auswahl. Am Vor- und Nachmittag kann jeweils eine von vier parallel stattfindenden Sessions besucht werden. Mit einer frühzeitigen Anmeldung könnt Ihr Euch einen Platz in Euren persönlichen Wunsch-Workshops sichern.
Es gibt drei Session-Kategorien:
#Wissen: In diesen Sessions könnt Ihr vor allem fachlichen Input erwarten, vom praktischen Know-How der Referierenden profitieren und ihnen Fragen stellen.
#Austausch: Diese Sessions laden zu Reflexion und Austausch ein. Hier kommen die Teilnehmenden viel selbst zu Wort.
#LeipzigerBestPractice: In diesen Sessions könnt Ihr Euch auf ehrliche Erfahrungsberichte von Leipziger Organisationen freuen, die eine typische Herausforderung zivilgesellschaftlicher Organisationen erfolgreich gemeistert haben oder mit einem spannenden Ansatz auf dem besten Weg dorthin sind.

Sessions am Vormittag
#Wissen
Krisen fordern nicht nur ein Umdenken, sie erleichtern uns auch neue Wege zu gehen und lassen neue Allianzen entstehen. Denn: Gesamtgesellschaftliche Herausforderungen bewältigt man am besten gemeinsam. Diese Session zeigt anhand von Beispielen aus Sachsen, wie vielfältig und erfolgreich die Zusammenarbeit von gemeinnützigen Organisationen und Unternehmen sein kann. Ob das klassische Sponsoring oder neue Formen der Zusammenarbeit wie Cause Related Marketing oder Corporate Volunteering. Wie können Vereine und Initiativen solche Kooperationen mit Unternehmen aufbauen und umsetzen? Worauf sollten sie dabei achten?
mit: Matthias Daberstiel | Fundraising-Magazin und Spendenagentur (Dresden)
#Wissen
Die Pandemie hat auch das Engagement verändert – gemeinsame Aktivitäten wurden online durchgeführt oder fanden lange nicht statt. Nach dieser herausfordernden Zeit ist es für einige ehrenamtliche Gruppen schwer, wieder loszulegen und zusammenzufinden. Dabei werden vielleicht gerade jetzt alle gebraucht, um die Vereinsarbeit umzugestalten oder wieder mit Leben zu füllen. Denn ein Warten darauf, dass es „irgendwann wieder wird, wie es mal war" läuft ziemlich sicher ins Leere. Wie gelingt es, Freiwillige und Mitglieder neu zu motivieren und zu reaktivieren?
mit: Nicole Marcus | Freiwilligen-Agentur Halle-Saalkreis e.V.
#Austausch
Haupt- oder ehrenamtliche Arbeit für die gute Sache kann viel Freude bereiten, aber auch belasten und mit Stress verbunden sein. Insbesondere in Krisenzeiten, wenn es besonders viel zu tun gibt, wir das Gefühl haben, dass andere dringend auf unsere Unterstützung angewiesen sind oder wir neuen Herausforderungen gegenüberstehen, laufen wir Gefahr auszubrennen. Wie erkennen wir, wenn es für uns selbst oder andere zu viel wird? Wie können wir uns vor dem Ausbrennen schützen? Wie gelingt es uns, unser Engagement resilient, also widerstandfähig, auszuüben? Diese Session lädt ein zur Selbstreflexion, gibt erste Impulse für den eigenen Alltag und regt zur weiteren Beschäftigung mit dem Thema an.
mit: Kristin Mascheck | zertifizierte Mediatorin, Supervisorin und Coach | zwischen*räume (Leipzig)
#LeipzigerBestPractice
Nach der Krise ist vor der Krise? Diese Session will kein dystopisches Zukunftsbild malen, sondern jetzt den Blick schärfen für eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung, die vielleicht noch zu wenig Aufmerksamkeit erfährt, sich aber auch in gemeinnützigen Organisationen bereits bemerkbar macht: Eine alternde Gesellschaft. Wie denken wir die sich verändernde Alterspyramide in der Nachwuchsgewinnung im Verein, auch und vor allem für verantwortungsvolle Posten, mit? Wie kann der Wandel, der mit einem Generationenwechsel verbunden ist, gut gestaltet werden? Das fragen wir einen Leipziger Verein, dem das gelungen ist.
mit: Louisa Gießler und Philipp Bludovsky | FC Blau-Weiß Leipzig
Sessions am Nachmittag
#Wissen
Neben Corona, der Energiekrise, dem Krieg in der Ukraine oder anderen akuten Krisen scheint es manchmal kein anderes Thema zu geben, das die öffentliche Aufmerksamkeit gewinnt. Wie können Vereine, Initiativen und NPOs, die nicht zu diesen, sondern anderen wichtigen Themen arbeiten, für ihre Arbeit begeistern und ihre Anliegen öffentlichkeitswirksam platzieren? Diese Session zeigt, wie man abseits der aktuellen Schlagzeilen-Themen das Interesse von Spender*innen, Medien oder der jeweiligen Zielgruppe erreichen kann.
mit (anders als zunächst angekündigt) : Katrin Gildner | erzähl davon
#Wissen
Um die Klimakrise abzumildern, sind alle gefragt. Auch Vereine können und müssen einen Beitrag leisten. Wie kann ein Vereinsleben – trotz limitierter finanzieller und anderer Ressourcen - nachhaltiger gestaltet werden? Diese Session gibt praktikable Lösungsansätze an die Hand.
mit: Dominic Memmel | Scientists 4 Future Leipzig
#Austausch
Ehrenamt leistet unter anderem und häufig gerade in Krisen wichtige Hilfe und übernimmt zentrale Aufgaben. Viele Freiwillige kommen dabei an ihre Belastungsgrenzen. Neben der Schwere der Themen, die oft Teil von Freiwilligenarbeit sind, können auch die strukturellen Bedingungen von Engagement für Frustration und Ärger sorgen: fehlende Ressourcen, bürokratische Hürden und mangelnde Anerkennung. Diese Session ermöglicht einen Austausch zu solchen Frusterfahrungen. Aufbauend auf einem Impuls zu strukturellen Konfliktebenen werden wir Ideen sammeln, wie der eigene Ärger als konstruktive Kraft genutzt werden kann, um Veränderungen in den belastenden Strukturen anzustoßen.
Mit: Lukas Perka | Transformative Bildung und Kultur e.V. (Leipzig)
#LeipzigerBestPractice
Die Pandemie hat auch in gemeinnützigen Organisationen einen Vorschub in Sachen Digitalisierung gebracht. Manche Vereine und Initiativen organisieren sich sogar komplett digital. Ein Leipziger Best-Practice-Beispiel ist Leipzig helps Ukraine e.V., der per Messenger-Dienst Telegram innerhalb kürzester Zeit das vermutlich größtes Netz für Geflüchtete aus der Ukraine und Engagierte in Leipzig auf die Beine gestellt hat. In dieser Session berichten zwei der Macher wie ihnen das gelungen ist, welche Tücken dieser Kommunikationsweg hat und wie diese gelöst bzw. durch welche anderen digitalen Tools sie ergänzt werden können.
mit: Hannes Rieseberg und Stefan Loidolt | Leipzig helps Ukraine e.V. (Leipzig)
Eine Online-Konferenz zum Mitmachen
Außer der Keynote und den Sessions wird es jede Menge Gelegenheiten geben mitzumachen, sich mit anderen engagierten Menschen auszutauschen und Kontakte zu knüpfen. Was bei analogen Konferenzen am "Flyer-Tisch" und beim Warten am Buffet geschieht, übertragen wir ins Digitale. Stellt Euch und Eure Organisationen auf einer digitalen Pinnwand vor, kommt mit uns vor dem Bildschirm in Bewegung und besprecht in Kleingruppen, was euch in eurem Engagement beschäftigt.
Moderiert wird der Engagement.Campus von Katja Jäger (betterplace.lab) und Marlene Opel (Freiwilligen-Agentur Leipzig).

Hinweise zu Technik, Datenschutz und Barrierefreiheit
Die Veranstaltung findet über das Videokonferenz-Tool zoom statt. Die Zugangsdaten versenden wir an alle Registrierten rechtzeitig vor der Veranstaltung per E-Mail. Zur Teilnahme wird ein Endgerät (am besten Laptop oder PC) mit Audio- und Videoanschluss (Mikrofon und Webcam) sowie eine stabile Internetverbindung benötigt. Die Teilnahmebedingungen und Datenschutzbestimmungen sind hier einsehbar.
Am Veranstaltungstag selbst steht ein technischer Support zur Verfügung, der Euch per Telefon und Chat zur Seite steht, falls es Probleme beim Einloggen in die Veranstaltung oder mit Bild oder Ton gibt. Die Kontaktdaten für den technischen Support erhaltet Ihr gemeinsam mit den Zugangsdaten.
Die Veranstaltung findet in deutscher Sprache statt.
Benötigst Du Unterstützung bei der Anmeldung oder Teilnahme? Melde Dich, wir bemühen uns um eine Lösung.
Feedback zum 1. Leipziger Engagement.Campus
"Das war der beste Online Kurs, den ich je gemacht habe!"
"Es hat Spaß gemacht, es war informativ und hat neue Impulse gebracht."
"Cooles Format!"
"Eine Wiederholung wäre super."
"[...] ein herzliches Dankeschön für das interessante und tolle Event!"
(Feedback von Teilnehmenden)
Der erste Engagement.Campus, der im November 2020 stattfand, war ein voller Erfolg. Umso mehr freuen wir uns auf die zweite Auflage! Einen Rückblick auf den letzten Engagement.Campus, gibt es in unserem Archiv sowie bei Leipzig weiter denken.

Foto: Leipzig weiter denken
Veranstaltet von:
Mit großartiger Unterstützung durch:




Diese Maßnahme wird mitfinanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des von Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushalt.