Die Bundesregierung hat am 4. Dezember 2024 die Engagementstrategie des Bundes beschlossen. Damit sollen freiwilliges Engagement gestärkt und die Rahmenbedingungen für Engagierte verbessert werden. Besonders im Fokus stehen der Schutz vor Anfeindungen, der Abbau bürokratischer Hürden und die Förderung von Vielfalt und Teilhabe. Engagierte sollen in Krisenzeiten besser unterstützt werden; Vereine und Initiativen durch rechtliche Erleichterungen entlastet werden. Zudem soll der Zugang zum Engagement für alle erleichtert werden.
Die Strategie wird von vielen Akteuren begrüßt, doch es gibt auch Kritik. Die Landesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen Niedersachsen hat in einem offenen Brief darauf hingewiesen, dass die Maßnahmen zu unkonkret bleiben, die föderale Zusammenarbeit nicht ausreichend berücksichtigt wird und keine finanziellen Verpflichtungen enthalten sind. Auch die Förderung benachteiligter Zielgruppen sei nicht ausreichend bedacht.
Am selben Tag wurde auch der Vierte Engagementbericht der Bundesregierung veröffentlicht. Er zeigt, dass nicht alle Menschen die gleichen Möglichkeiten haben, sich freiwillig zu engagieren. Einkommen, Bildung, Migrationshintergrund oder Behinderung können Hürden sein. Der Bericht identifiziert 13 „Schwellen“, die den Zugang erschweren – von finanziellen Belastungen bis zu bürokratischen Hürden. Die Empfehlungen: Engagement inklusiver und zugänglicher machen, digitale Formate ausbauen und Engagierte besser unterstützen.
Im Interview mit dem Deutschlandfunk Kultur spricht die Mitautorin des Engagementberichts, Chantal Munsch, über Ungleichheit im Engagement und wie man Schwellen abbauen kann:
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Beitrag erschienen im Infomailing #1/2025