Vereinsauflösungen in Deutschland sind nicht nur ein Hinweis auf vereinsinterne Herausforderungen, sondern haben auch weitreichende gesellschaftliche Folgen. „Wenn Vereine aufgelöst werden, bedeutet dies häufig nicht nur den Verlust einer Organisation, sondern kann auch die Resignation und den Rückzug der beteiligten Mitglieder aus dem aktiven gesellschaftlichen Leben bedeuten“, sagen die Autor*innen der Studie „Warum lösen sich Vereine auf?“, Siri Hummel und Eckhard Priller. Das schwächt das soziale Gefüge und kann sich langfristig negativ auf die demokratische Kultur auswirken.
Ein zentrales Problem sind personelle Herausforderungen. Viele Vereine kämpfen mit sinkenden Mitgliederzahlen und einem Mangel an Freiwilligen, die bereit sind, ehrenamtliche Führungspositionen zu übernehmen. Besonders betroffen sind junge und kleine Vereine, die häufig nur begrenzte Ressourcen haben. Der demografische Wandel und veränderte Lebensumstände erschweren es, Menschen für langfristiges Engagement in Vereinen zu gewinnen.
Ein weiterer wesentlicher Faktor ist die zunehmende Bürokratie, die Vereine belastet. Viele Befragte berichten, dass die administrativen Anforderungen so hoch sind, dass sie ihre Arbeit behindern und zur Auflösung beitragen. Rund 12 % der Vereine gaben an, dass dies eine entscheidende Rolle spielte.
Die Studie zeigt, dass personelle und administrative Hürden zu den größten Bedrohungen für den Fortbestand von Vereinen gehören. Um die Zivilgesellschaft zu stärken braucht es Maßnahmen, die Vereine bürokratisch entlasten und besser unterstützen.
Eine Zusammenfassung der Ergebnisse der Studie findet ihr im Gastbeitrag der Studienautor*innen im Wegweiser Bürgergesellschaft.